BERGWELTEN - DER AUGENBLICK IST GEGENWART *

ist ein Langzeit-Projekt an dem ich seit 2016 jeweils in der Winterpause fotografiere. Alle Arbeiten sind bei Touren mit Schneeschuhen oder zu Fuß in den Südtiroler Dolomiten entstanden

Der Berg gilt allgemein als Symbol für Beständigkeit und Unveränderlichkeit. In Anlehnung an das japanische ästhetisch-philosophische Konzept „Wabi-Sabi“ („Ästhetik des Einfachen und Unvollkommenen“) werden die Berge hier bewusst so dargestellt, dass sie ihre scheinbare Stabilität verlieren - und ihre Vergänglichkeit „sichtbar“ wird. Sie scheinen sich aufzulösen und wirken fast zerbrechlich. Es sind stille, zarte Bilder mit einer zurückhaltenden Ästhetik, die die Schönheit & Würde zeigen wollen, die in der Veränderung liegt.

„Schön sind Dinge, die die Spuren des Nichts, ja die Spuren ihres Endes bereits in sich tragen …“    (der deutsch-koreanische Philosoph Byung-Chul Han in seinem Buch „Abwesen“)

Vielleicht ist es aber auch nur ein sehr persönlicher Versuch, sich mit der eigenen Vergänglichkeit und der ihr innewohnenden Schönheit auseinanderzusetzen, um sich mit ihr besser anfreunden zu können? Ein Versuch, sich an etwas anzunähern, das schwer zu fassen ist: das Gefühl der Beständigkeit der eigenen Person und gleichzeitig das Wissen, dass sich diese ständig verändert ...

*„der Augenblick ist Gegenwart“ – frei zitiert nach J.W. Goethe / Gedichte: Vermächtnis

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